Das Moor bildete eine natürliche Grenze zwischen Herzlake-Dohren und Wettrup-Grafeld. Kein Weg führte durchs Moor. Die natürliche Grenze wurde im Laufe der Geschichte zur politischen Grenze. Im Hahnenmoor trafen die Herrschaftsgebiete des Fürstentums Münster, des Fürstentums Osnabrück, der Grafschaft Lingen und des Großfürstentums Oldenburg zusammen. Aber im unwegsamen Moor konnte man keine feste Grenzlinie markieren. Deshalb ist das Hahnenmoor auf alten Karten als ein umstrittenes Gebiet gekennzeichnet. Die Fürsten hatten zwar 1652 den Dreiherrenstein setzen lassen, doch Grenzstreitigkeiten zwischen den benachbarten Gemeinden gab es immer wieder. Erst seit dem Wiener Kongress von 1815 gehört das Hahnenmoor, bis auf einen kleinen Oldenburger Anteil, zum Königreich Hannover. Streitfälle konnten nun von übergeordneter Stelle geschlichtet werden.
Eine Folge der Unwegsamkeit des Hahnenmoores zeigt sich in der Entwicklung der plattdeutschen Sprache diesseits und jenseits des Moores. Während sich die Sprache des Herzlaker Raumes zum Emsland und zum Hümmling relativ wenig unterscheidet, bestehen insbesondere zum Grafelder Plattdeutsch gravierende Unterschiede.
Das Moor hat über Jahrhunderte den Austausch und menschliches Miteinander verhindert, obwohl es heute nur ein paar Autominuten entfernt ist.
Der Weg ins Moor wurde als besondere Errungenschaft mit einem Gedenkstein am Anfang der Grafelder Straße gewürdigt. Erst 1936 wurde dieser Weg zur Straße ausgebaut .